Dieser Ausspruch stammt nicht von einem zeitgenössischen Politiker, sondern von Demokrit, einem griechischen Philosophen (*460 v.Chr., †370 v.Chr.), der neben vielen anderen Weisheiten zu der Erkenntnis gelangte, dass das höchste anzustrebende Gut die Glückseligkeit durch das Wohlbefinden der Seele sei.

Was auch immer es war, das Demokrit dazu veranlasste, sich über die Kunst, zu Hause zu bleiben, Gedanken zu machen: Für uns hat dieser Ausspruch im Zusammenhang mit den seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie bestehenden Bewegungs- und sonstigen Freiheitsbeschränkungen eine neue Dimension erhalten.

Denn seit einem Jahr stehen wir, so wie der Großteil der Menschheit, vor der Herausforderung, unseren Alltag neu zu strukturieren, unsere Lebensziele an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, auf das Zusammentreffen mit uns lieben Menschen zu verzichten, bestimmte Vorhaben zu verschieben oder überhaupt zu verwerfen, und: zu Hause zu bleiben!

Jetzt könnte man meinen, dass Schriftsteller von einer Pandemie oder einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit nur marginal betroffen sind, da sie ihre Zeit zumeist ja ohnehin zu Hause am Schreibtisch verbringen, und sich ihr Leben in der Regel virtuell abspielt, also im Kopf und in der Phantasie.

Das ist grundsätzlich richtig und wir sind davon überzeugt, dass die Corona-Krise viele Philosophen, Dichter und Literaten der Gegenwart dazu inspirieren wird, herausragende Werke zu schaffen.

Autoren von Restaurant- oder Lokalführern, Reisetagebüchern oder anderen tagesaktuellen oder zeitnahen Publikationen haben’s zurzeit hingegen schwer. Denn schließlich gilt es für sie, authentisches Lokalkolorit einzufangen, was eine uneingeschränkte Reisefreiheit voraussetzt, ebenso wie die Möglichkeit, in einem Hotel oder in einer Pension zu nächtigen, Lokale und Restaurants aufzusuchen und ganz generell: mit vielen Menschen zu sprechen. All dies war in den letzten zwölf Monaten de facto aber nicht oder nur eingeschränkt möglich!

Ähnlich ist es auch uns als Autoren der Specht-Krimis ergangen.

Der letzthin viel zitierte Blick in die Kristallkugel …
Die Handlung unseres fünften Kriminalomans sollte unseren Protagonisten, den pensionierten Chefinspektor Bruno Specht, und seine Ehefrau Anna im Dezember 2020 ins winterliche Tirol führen, das Erscheinen des Romans war für März dieses Jahres geplant.

Tja, Corona hat diese Planung aber natürlich leider über den Haufen geworfen und wir haben uns gefragt, wie wir als Autoren mit dieser Situation am besten umgehen können.
Corona in der Handlung des Romans komplett auszublenden, wäre am einfachsten gewesen, bei den Specht-Krimis aber nur schwer möglich. Denn die orientieren sich, wie Sie, geschätzte Leserinnen und Leser wissen, an reellen Gegebenheiten – und hier führt leider nach wie vor das Corona-Virus Regie!
In der Hoffnung darauf, dass es bald gelingen würde, die Pandemie nachhaltig zu bekämpfen, haben wir die Handlung des Romans daher auf Dezember 2021 verlegt und das Manuskript entsprechend überarbeitet.

In den letzten Wochen haben uns aber im Hinblick auf die Entwicklung der Pandemie vermehrt Zweifel überkommen, zu wie vielen Lockdowns es in naher Zukunft noch kommen wird und ob im Dezember 2021 tatsächlich alle Hotels und Restaurants wieder geöffnet sein werden (was wir jedoch inständig hoffen!!!), es für unsere Protagonisten also möglich sein wird, ungetrübte Urlaubsfreuden und eine uneingeschränkte Reisefreiheit zu genießen – und einen Mordfall aufzuklären.

Wir haben lange überlegt, wie wir mit dieser diffusen Situation umgehen können, denn der Blick in die Kristallkugel ist auch uns verwehrt, und die Zukunft ist ein Geheimnis …

Letztendlich war es ein an die Anfangsverse von Goethes Vierzeiler Erinnerung angelehntes Zitat, das uns den, wie wir hoffen, richtigen Weg gewiesen hat:
Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.

Und was es damit auf sich hat, verraten wir Ihnen in Kürze …